Eine kurze Geschichte des Geldes

Der Krieg in der „Ukraine” dreht sich im Grunde um eine einzige Frage:

Wer zahlt die ungedeckten Schecks, die der „Westen” in den letzten 52 Jahren ausgestellt hat? Der „globale Süden” kann nicht mehr, China nimmt sie nicht mehr und Russland weigert sich. Bleiben die USA und Europa. Dieses Match wird gerade gespielt, und so wie es aussieht, sind es wir Europäer, die zahlen werden. Frau von der Leyen und Herr Michel betteln geradezu darum.

Unsere US-Dollar-basierte Wirtschaft ist ein einziger Betrug. Tatsächlich ist sie nichts anderes als eine grausame Tyrannei. Sie ist grausam, weil sie enorm effizient ist. Und sie ist effizient, weil kaum jemand es wagt, dieses System in Frage zu stellen.

Eigentlich ist es ganz einfach. Sieben Menschen in Washington D.C. entscheiden über etwa acht Milliarden Menschen auf der ganzen Welt. Es ist nicht einmal die Regierung der Vereinigten Staaten von Amerika, es sind jene sieben Personen, die den Vorstand der Federal Reserve bilden, der Zentralbank der Vereinigten Staaten von Amerika. Diese sieben Menschen entscheiden darüber, wie viele US-Dollar sie produzieren, wieviel sie dafür verlangen und wer sie bekommt.

Der Mechanismus ist simpel. Seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs, seit der Konferenz von Bretton Woods im Jahr 1944, hat sich die Welt darauf geeinigt, den US-Dollar als Grundlage jeder Finanztransaktion in der Weltwirtschaft zu akzeptieren. Seitdem wird jedes Geschäft auf der Welt in USD abgerechnet. Was auch immer wir irgendwo auf der Erde kaufen oder verkaufen, der Warenwert wird in USD berechnet.

Natürlich mussten die Vereinigten Staaten dafür den Wert ihrer Währung garantieren. Alle waren sich einig, dass der US-Dollar durch den Wert von Gold gedeckt sein sollte. Jeder auf der Erde konnte sich darauf verlassen, dass er dieses Stück Papier in eine bestimmte Menge Gold umwandeln konnte. Jeder war sich also sicher, dass hinter jedem wirtschaftlichen Geschäft eine echte Wertebasis stand.

In den späten 1960er Jahren begannen die US-Regierungen unter den Präsidenten Lyndon B. Johnson und Richard Nixon, diesen Mechanismus extrem auszunutzen. Ihre militärischen Konflikte in der Welt wurden sehr rasch viel zu teuer. Insbesondere der Krieg in Vietnam war so schrecklich, dass sich die Vereinigten Staaten ihre Ausgaben nicht mehr leisten konnten. Die ganze Welt begann misstrauisch zu werden, weil sie nicht mehr glaubte, dass die Vereinigten Staaten ihre Rechnungen bezahlen könnten.

Vor allem Frankreich unter seinen Präsidenten Charles de Gaulle und Georges Pompidou glaubte nicht mehr an die Zuverlässigkeit der USA. Frankreich verließ sich auf seine Garantie und wollte seine US-Dollar gegen den festgelegten Betrag seines Goldes verkaufen. Doch am 15. August 1971 unterzeichnete US-Präsident Richard Nixon ein Dekret, dass die Vereinigten Staaten ihre Dollar nicht mehr gegen die garantierte Goldmenge zurückkaufen würden. Ansonsten würden die USA bankrott gehen. Sie hatten einfach nicht mehr genug Gold. Es war der größte Betrug der Weltgeschichte. Es war eine Kriegserklärung an die ganze Welt.

War der US-Dollar zuvor eine stabile Basis für jede Finanztransaktion auf der Welt gewesen, so wurde er danach zu einem völlig virtuellen Wert, auf den sich niemand mehr verlassen konnte. Der US-Dollar war buchstäblich zu einem wertlosen Stück Papier geworden.

Während die ganze Welt schockiert war, versuchte die US-Regierung, diesen Betrug so gut wie möglich zu kaschieren. Also schloss sie Verträge mit den ölproduzierenden Ländern, um den Wert des Erdöls in US-Dollar festzulegen. Fortan musste Rohöl zu einem festen Preis in USD verkauft werden. Der Goldstandard war zu einem Ölstandard geworden.

Die ganze Welt geriet aufgrund dieser Entwicklungen in Aufruhr. Die sogenannte „Ölkrise“ der frühen 1970er Jahre war geprägt von Krieg im Nahen Osten und einer weltweiten Wirtschaftskrise. Die Vereinigten Staaten hatten ihre enormen finanziellen Schwierigkeiten erfolgreich zu massiven Problemen der ganzen Welt gemacht.

Obwohl der US-Dollar zu einem wertlosen Stück Papier geworden war, war alle Welt noch immer auf ihn angewiesen. Mehr noch, der ganze Planet wurde abhängig von einer Handvoll Scheichs im Nahen Osten, die die meisten Erdöl exportierenden Länder in Arabien regierten. Diese waren wiederum selbst von jenen sieben Personen im Vorstand der Federal Reserve der Vereinigten Staaten abhängig, die für ihre Bezahlung garantierten.

Saudi-Arabien, das größte Erdöl exportierende Land der Welt, und seine Freunde wurden zu den mächtigsten Verbündeten der Vereinigten Staaten und somit übermäßig mit Waffen ausgestattet, um ihre Ölproduktion zu verteidigen. Seit den 1970er Jahren war die ganze Welt von der Ölförderung im Nahen Osten abhängig, während der US-Dollar zu einem virtuellen Geld ohne realen Wert geworden war. Der einzige Wert war, dass er die einzige Währung für Rohöl war.

Ein Jahr nachdem US-Präsident Richard Nixon 1974 zurücktreten musste, endete der Krieg in Vietnam. Ein paar Jahre später, 1979, wurde einer der engsten Verbündeten der USA, der Schah von Persien, der selbst durch einen Putsch gegen die Demokratie an die Macht gekommen war, durch die iranische Revolution gestürzt. Seitdem ist das zweitgrößte Erdöl exportierende Land, die Islamische Republik Iran, kein Verbündeter der USA mehr, sondern einer ihrer erbittertsten Feinde.

Nach diesen Schwierigkeiten für den US-Dollar fanden die USA einen begabten B-Movie-Schauspieler namens Ronald Reagan als Präsidenten der Vereinigten Staaten von Amerika. Der US-Dollar war durch den Machtverlust in Südostasien und im Nahen Osten nach der Niederlage in Vietnam und der Revolution im Iran extrem unter Druck geraten. Jetzt, mit Präsident Reagan auf der Bühne, begann die Federal Reserve, ihre Geldpolitik zu ändern. Das Wachstum der Geldmenge wurde gekürzt.

Sie konnte dies tun, weil niemand sie kontrollierte und der reale Wert des US-Dollar völlig virtuell geworden war. Der „Greenback“ war nichts weiter als ein wertloses Stück Papier, aber jeder brauchte ihn, um sein Erdöl zu kaufen. Und jetzt, da der Wechselkurs des US-Dollar stieg, freuten sich die Scheichs, weil ihr Erdöl einen höheren Wert bekam.

Das erste Opfer dieser Entwicklung war Lateinamerika. Der gesamte amerikanische Kontinent war in den Jahren zuvor von Krediten in US-Dollar überschwemmt worden. Jetzt, da sie ihre „Schulden“ in US-Dollar zurückzahlen mussten, waren die Beträge um Unsummen höher. Woher sollten die Lateinamerikaner die Dollar nehmen, um sie zurückzuzahlen?

Nach dem Verrat von Richard Nixon im Jahr 1971 war die Politik der „Reagonomics“ der größte Betrug der 1980er Jahre. Diese Politik kürzte das Wachstum der Geldmenge in US-Dollar, wie es die Federal Reserve wollte, ohne irgendjemandem auf der Welt gegenüber verantwortlich zu sein. Der gesamte amerikanische Kontinent, der naiv genug war, den Vereinigten Staaten zu vertrauen, wurde ausgebeutet und unterdrückt. Wer Widerstand wagte, wurde gestürzt. Von da an wurde ganz Lateinamerika von den Vereinigten Staaten als Geisel gehalten.

Alle in Lateinamerika „verdienten“ Gelder und Ressourcen wurden in Westeuropa investiert. 1989 wurden die finanziellen Unterschiede so groß, dass Osteuropa zusammenbrach. Wir sollten nie vergessen, dass der Fall des Kommunismus mit lateinamerikanischem Blut, Schweiß und Tränen verdient wurde.

Der „Westen“ konnte das so einfach tun, weil sein Geld, der US-Dollar, vollkommen virtuell geworden war. Der Wert des USD war völlig fiktiv, während die kommunistischen Währungen noch durch reale Ressourcen gedeckt waren. Aber da der Eiserne Vorhang gefallen war, war es ein leichtes Spiel, ihre Ressourcen auszubeuten, wie sie es einige Jahre zuvor in Südamerika getan hatten. Gleichzeitig wurde die japanische Wirtschaft auf Jahrzehnte hinaus mittels Deflation ruiniert. Seit damals wurde Japan, genauso wie zuvor Lateinamerika, in Geiselhaft genommen.

Der Slogan im Osten Europas war simpel: „Kauft westliche Waren, bevor die Inflation kommt!” So wurden alle möglichen westlichen Produkte im Osten teuer verkauft. Berühmt wurden dabei, wie könnte es anders sein, lateinamerikanische Bananen. Deren Profit jedoch verblieb bei US-amerikanischen Konzernen.

Währenddessen wurde der US-Dollar in einem völlig zerschmetterten Rechtssystem auf die „neuen Märkte“ verteilt. Da während des Kommunismus niemand etwas besessen hatte, wollten alle danach ein Stück vom Kuchen abbekommen. Während dieses Prozesses entstanden ganz natürlich die grausamsten Mafiasysteme. Wie in Lateinamerika bekamen dabei die größten Ganoven die größten Stücke vom Kuchen. Raub, Mord und Betrug stand auf der Tagesordnung, die Gier wurde zu einer Tugend.

So wurden diese 1990er Jahre zur goldenen Ära des Westens. Viele sahen sogar, inspiriert von US-Professor Francis Fukuyama, „das Ende der Geschichte“ gekommen. Doch alles basierte auf völlig fiktiven Werten. Alles basierte auf nichts Realem. Alles basierte auf dem US-Dollar. Alles basierte auf einem Betrug.

Dennoch gab es immer wieder einige Leute, die versuchten, Widerstand zu leisten. Sei es in Lateinamerika, sei es in Afrika, sei es im Nahen Osten, sei es in Asien, sie alle wurden vom US-Militär gestürzt. Überall auf der Welt kursierte der folgende Witz: Warum hat es in den USA noch nie einen Umsturz gegeben? Weil es keine US-amerikanische Botschaft gibt…

In der US-amerikanischen Politik ging es nie um „Demokratie“ und schon gar nicht um „Menschenrechte”. In der US-amerikanischen Politik ging es immer um Geld. In der US-amerikanischen Politik ging es immer darum, die Reichen zu schützen. In der US-amerikanischen Politik ging es immer darum, dass die Armen dafür bezahlen.

Eine Handvoll Leute, genannt der Vorstand der Federal Reserve der Vereinigten Staaten von Amerika, entscheidet über das Schicksal von acht Milliarden Menschen auf diesem Planeten. Ihre Methode ist einfach: Sie produzieren ein wertloses Stück Papier namens „United States Dollar“. Dieser US-Dollar ist der einzige Gott, an den wir alle glauben. Wir glauben an diesen Gott, weil jeder es tut.

Solange jeder daran glaubt, können diese sieben Leute machen, was sie wollen. Sie können mehr davon produzieren, sie können weniger davon produzieren, sie können Zinsen dafür verlangen oder ihn verschenken, wie es ihnen gerade passt. Sie sind niemandem auf der Welt verantwortlich. Sie können ihr „Produkt“ auf der ganzen Welt verbreiten, wie sie wollen. Tatsächlich ist ihr Produkt nichts wert. Aber in Wirklichkeit ist es alles wert, weil alle daran glauben.

Sollte jemand gegen dieses System aufstehen, wird er boykottiert, gestürzt und getötet. Hinter dem US-Dollar steckt nichts anderes als das US-Militär. Das US-Militär hat das Recht, jeden zu töten, den es will. Das US-Miliär kann das, weil es fast die Hälfte aller Waffen der Welt besitzt. Und das US Militär tut dies auch.

Das Spiel ist ganz einfach: Jeder Dollar, den jemand verdient, muss er jemand anderem wegnehmen. Es ist ein einfaches Pyramidenspiel. Jeder Gewinn muss von anderen bezahlt werden. Jeder Reichtum muss durch die Armut eines anderen gedeckt sein. Und niemand von uns hat Einfluss auf dieses Spiel. Wir sind alle statistische Zahlen in einem riesigen Betrug. Und die Schwächsten müssen dabei zahlen, meist mit ihrem Leben.

So sind wir schlussendlich in der Ukraine angelangt. Werfen wir zuletzt nochmals einen Blick auf die Graphik:

Am rechten Bildrand sehen wir einen noch nie dagewesenen Ausschlag nach oben. Das war das Geldmengenwachstum während der Covid-Pandemie unter der Biden-Regierung. Die Gelddruckmaschine wurde angeworfen wie nie zuvor, ohne gedeckt zu sein, „koste es, was es wolle“. Nun kostet es eben Menschenleben im Krieg. Denn der Krieg in der Ukraine ist nichts anderes als das Ergebnis eines globalen Verteilungskampfes.

Schon wieder haben die USA einen begabten Schauspieler gefunden, der ihre Politik vertritt. Und schon wieder wurde er Präsident. Er verkauft uns etwas, was er nicht hat. Er verkauft uns ungedeckte Schecks. Er verkauft uns…

Ja, was verkauft uns Wolodimir Selenskij eigentlich? Verkauft er uns „Demokratie“? Verkauft er uns „Menschenrechte“? Und wer soll bezahlen? Womit?

Ich denke, er verkauft uns für blöd.

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