Antwort auf Armin Thurnhers Leitartikel „Über das Leben und Schreiben in ‚unserem Krieg’“ im FALTER 26/22:

„S’ist Krieg, s’ist Krieg,
O Gottes Engel wehre,
Und rede Du darein!“
(Matthias Claudius)
Armin Thurnhers Leitartikel ist in seiner Offenheit wohltuend und schmerzhaft zugleich. Wir sehen gerade ein „chicken game“, in dem zwei Kriegsparteien mit enormer Geschwindigkeit in Richtung Abgrund rasen. Wer zuerst bremst, verliert. Am Steuer dieser beiden Automobile sitzen Wladimir Putin und Wolodimir Selenskyj. Scheinbar kämpft Wladimir für die Gleichheit und Wolodimir für die Freiheit. Die Brüderlichkeit wird dabei zerfetzt. Anscheinend prallen hier jedoch zwei diametrale Interessensgemeinschaften aufeinander, der Tiananmen in Peking auf die Wall Street in New York. Europäer (und Russen) kommen in jedem Fall unter die Räder – und bezahlen auch noch dafür. Frei nach Matthias Claudius möchte ich ausrufen: „Ich begehre, nicht Passagier zu sein!“
P.S.: Putins Wünsche wären leicht zu erfüllen: Die Ukraine als Staat nach österreichischem Muster, eine Soziale Marktwirtschaft, ein Föderalismus mit Minderheitenrechten und militärische Neutralität. Also, ich habe nichts dagegen. Ich lebe gerne unter solchen Bedingungen.
Herzliche Grüße
Peter Wurm
—
