Coronavirus: Der Sinn der Pandemie

Wir haben als Menschen grundsätzlich zwei Möglichkeiten. Entweder wir glauben an den sinnlosen Zufall oder wir glauben an irgendeinen Sinn dieses Lebens. Wenn wir aber an einen Sinn des Lebens glauben, dann muss konsequenterweise auch alles im Leben einen Sinn haben, selbst wenn wir diesen Sinn zunächst nicht verstehen. Zumindest könnte ein Sinn des scheinbar Sinnlosen sein, um daraus zu lernen.

Zur Zeit sind wir alle von der Pandemie des Coronavirus betroffen. Es ist das erste mal in der Geschichte der Menschheit, dass uns alle etwas gleichzeitig betrifft. Wenn also diese Pandemie einen Sinn haben soll, dann müssen wir zunächst einmal versuchen, sie zu begreifen. Diese Pandemie betrifft uns alle auf der Welt erstmals gleichzeitig. Doch wie?

Die folgende Analyse zeigt die Auswirkungen der Pandemie auf die größten Nationen der Welt, die sogenannten G-20. (Die Quellen dazu sind die Zahlen der WHO und des IWF, sowie die Statistischen Ämter der einzelnen Länder.) Welche Folgen hat die Pandemie auf Gesundheit und Wirtschaft weltweit? Und wo wäre dabei der Sinn?

Um die Konsequenzen der Pandemie zu verstehen, setzen wir die gesundheitlichen und wirtschaftlichen Folgen auf der Erde ins Verhältnis. Auf der waagrechten X-Achse sehen wir die bisherigen gesundheitlichen Auswirkungen (die Toten pro Hunderttausend Einwohner bis zum 22.02.2021). Auf der senkrechten Y-Achse sehen wir die bisherigen wirtschaftlichen Auswirkungen (den Rückgang des BIP pro Einwohner in US-Dollar im Jahr 2020). Je weiter rechts ein Land liegt, umso mehr hat es unter den gesundheitlichen Folgen zu leiden und je weiter oben es liegt, umso mehr ist es von den wirtschaftlichen Konsequenzen betroffen.

Die G-20 in der Pandemie

Wir sehen also hier die 20 wirtschaftlich wichtigsten Länder der Welt. Welche Staaten liegen weit rechts? Und welche Staaten liegen weit oben? Und wo liegt die Erde insgesamt? Die Erde insgesamt hat die Pandemie bisher 31 Menschenleben pro Hunderttausend Einwohner gekostet und (bei einem Schrumpfen der Weltwirtschaft von 4,9%) durchschnittlich 545,80 US-Dollar an Jahreseinkommen pro Bewohner. Der Planet Erde insgesamt liegt also im linken unteren Bereich dieser Graphik. Die Volksrepublik China und die Türkei sind die einzigen beiden Länder der G-20, deren Wirtschaft im letzten Jahr leicht gewachsen ist, daher liegen sie sogar unterhalb der X-Achse.

Um dieses Bild zu verdeutlichen, sehen wir uns als nächstes die Länder entsprechend ihrer wirtschaftlichen Größe an:

Die G-20 nach ihrer Größe

Die größte Volkswirtschaft der Welt sind die USA, gefolgt von der EU und der Volksrepublik China. Man sieht, dass die westlichen Industrienationen am stärksten betroffen sind, sowohl gesundheitlich, als auch wirtschaftlich. Wäre die Erde ein durchschnittlicher Staat, dann wäre seine Volkswirtschaft übrigens etwas kleiner als die der Türkei und etwas größer als jene von Argentinien.

Um den Bezug zur Gesundheit besser zu verstehen, sehen wir uns die einzelnen Staaten gemäß ihrer Bevölkerungszahl an. (Diese ist die Basis für die waagrechte X-Achse.)

Die G-20 nach ihrer Bevölkerung

Das bevölkerungsreichste Land der Welt ist die Volksrepublik China, gefolgt von Indien und der Europäischen Union als Gesamtes. Hier wird die Grundlage der gesundheitlichen Konsequenzen sichtbar. Die bevölkerungsreichen Länder des Ostens der Erde sind bisher am wenigsten betroffen. Wäre die Erde ein durchschnittlicher Staat, dann hätte er eine Bevölkerung in der Größe zwischen Argentinien und Kanada.

Um die wirtschaftlichen Konsequenzen zu verdeutlichen, sehen wir uns zuletzt die Länder entsprechend ihres finanziellen Wohlstands an. (Dieser ist die Basis für die senkrechte Y-Achse.)

Die G-20 nach ihrem Wohlstand

Hier liegen die USA an der Spitze, gefolgt von Australien und Deutschland. Hier wird die Grundlage der wirtschaftlichen Konsequenzen sichtbar. Die reichen Länder der industrialisierten Welt sind am stärksten betroffen. Wäre die Erde ein durchschnittlicher Staat, dann wären ihre Bürger etwas ärmer als ein durchschnittlicher Russe und etwas reicher als ein durchschnittlicher Chinese.

Was haben wir also gesehen? Die Pandemie des Coronavirus trifft die reichen Industrieländer des Westens mit voller Wucht. Wir bezahlen hier doppelt, erstens mit den meisten Toten und zweitens mit den größten finanziellen Verlusten. Und damit sind wir bei der scheinbaren Sinnlosigkeit dieser Pandemie angelangt.

Was lernen wir daraus?

Unser Reichtum stößt gerade mit voller Wucht an seine Grenzen. Vielleicht werden wir ja insgesamt bescheidener, besonders in unseren finanziell wohlhabenden Ländern. Vielleicht lernen wir, dass es auch langsamer geht. Vielleicht muss es nicht immer “mehr” sein, vielleicht darf es manchmal “weniger” sein. Vielleicht ist das unbegrenzte “Wirtschaftswachstum” doch nicht das höchste Ziel. Wenn wir das lernen, dann hat diese Pandemie möglicherweise einen Sinn gehabt.

One thought on “Coronavirus: Der Sinn der Pandemie

  1. Nette Bällchen…
    Sieht fast so aus, als hätte da – nein, ich schreibs nicht hin, bevor es noch wer ernst nimmt.

    Doch, ich muss: Wenn man nur die Bildchen guckt und den Text nur überfliegt / nicht versteht, dann könnte man den Eindruck gewinnen, China hätte es auf Europa und die USA abgesehen (gehabt).
    Wäre doch ein toller Politthriller: Ein amerikanischer Multimillionär finanziert ein Labor in China, um dort ein Killervirus zu züchten, mit dem er Europa in Schach halten will. Leider büxt es aus, bevor der hauseigene Impfstoff fertig ist, um die eigenen Leute zu schützen …
    😉

    Im Ernst:
    Zum BIP habe ich noch eine Frage, weil ich mich seit der Berufsschule nicht mehr damit befasst habe:
    Hat nicht ein Autohändler durch den fehlenden Verkauf eines Autos im Wert von 10.000,- EUR zwangsläufig einen größeren finanziellen Verlust als ein Spielwarenverkäufer durch den fehlenden Verkauf eines Spielzeugautos für 1,- EUR?
    Also ich meine jetzt, die beiden Verkäufer gehen auch mit unterschiedlichen Beträgen in den Rückgang des BIP ein, oder?
    Falls ja, dann müsste man das bereinigen, indem man einen prozentualen Rückgang des BIP-Rückgangs miteinander vergleicht, wie bei The Biggest Loser % Körpergewicht. *g

    Ich sehe übrigens gerade in unserem Reichtum einen Vorteil, weil wir üblicherweise Medizinprodukte und Dienstleistungen einkaufen können, was ärmere Länder nicht in dem Stil können. Sonst hätte es uns sehr viel härter getroffen, da wir in Europa zu den ersten Ländern gehörten, die nach China an der Reihe waren. Und trotzdem reicht(e) es nicht!
    Weil man Gesundheit eben nicht kaufen kann. Nur Krankheiten lindern, vorbeugen und die wenigsten heilen. Aber wenn man viel Geld in Forschung steckt, dann kann man in kurzer Zeit viel wichtiges Wissen erhalten, das “kriegs”entscheidend sein kann.

    Geht es um einen spirituellen Sinn dieser Sache, dann ist es sicherlich der, uns Demut zu lehren und uns an unsere eigene Sterblichkeit zu erinnern, damit wir hinterfragen, ob wir unser Leben wirklich so führen, wie wir es gerne möchten.

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