
Am 2. November, dem Allerseelentag des Jahres 2020, ist es in Wien zum ersten islamistischen Terroranschlag Österreichs gekommen. Ein Mann tötete 4 Menschen und verwundete weitere 22 Personen, zum Teil lebensgefährlich. Es war der schwerste Terroranschlag in der Geschichte unseres Landes.
Die ersten Recherchen haben ergeben, dass dieser Anschlag auf einen Verräter innerhalb des österreichischen Geheimdienstes zurückzuführen ist. Jener Abend des 2. November war der Vorabend des österreichischen “Lockdowns” im Zuge der Corona-Pandemie. In dieser Nacht, in der die allgemeine Ausgangssperre um 24:00 Uhr beginnen sollte, war eine Razzia gegen die Szene der islamistischen Gefährder in Österreich geplant. Zumindest einem der Betroffenen wurde diese Aktion verraten, worauf er in die Innenstadt fuhr und in dieser lauen Herbstnacht mit seinem Sturmgewehr in der Nähe der Synagoge wahllos in die Menschenmengen feuerte.
Dass dieser Anschlag nur 4 Menschen das Leben kostete, ist der unglaublichen Qualität der österreichischen Polizei zu verdanken, insbesondere der Sondereinheit WEGA der Wiener Polizei. Diese Sondereinheit war innerhalb kürzester Zeit vor Ort und erschoss den Angreifer nur 9 Minuten nach dem Einlangen des ersten Notrufs.
Dass es überhaupt dazu kam, ist einem viel größeren Problem geschuldet: Die geheimdienstliche Aktion in dieser Nacht gegen diesen Mann und sein Umfeld war verraten worden.
Seit Edward Snowden und Julian Assange wissen wir, dass der Verrat von Staatsgeheimnissen eine höchst zweischneidige Angelegenheit ist. Was tut ein Mensch, wenn er bemerkt, dass seine Einheit mit seiner Hilfe Taten begeht, die er mit seinem Gewissen nicht vereinbaren kann? Er hat zwei Möglichkeiten: Entweder er wird korrupt oder zum Verräter. Diese grausame Wahrheit muss ausgesprochen werden: Es gibt dabei keine dritte Möglichkeit. Tertium non datur.
In Österreich wurde der Geheimdienst mit dem Regierungswechsel im Jahr 2000 radikal umgebaut. Die “Österreichische Staatspolizei” wurde zum “Bundesamt für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung”, dem BVT. Die bisher sozialdemokratisch geführte Einheit wurde christlich-sozial. Die Loyalität der Einheit zur Regierungspartei SPÖ wurde durch die Loyalität zur Regierungspartei ÖVP ersetzt. Als im Jahr 2017 die rechtspopulistische FPÖ in die Regierung kam, wollte man diese Loyalität wiederum ändern. Es kam zu einer Razzia gegen den eigenen Geheimdienst. Das BVT wurde zerstört.
Nun stehen wir im Trümmerhaufen dieser Entwicklung, im Blut des Allerseelentages. Das Leben von unzähligen Menschen wurde aufs Spiel gesetzt, weil eine geheime Aktion gegen Staatsfeinde verraten wurde. Niemand weiß mehr, auf wen er sich in diesem Land im Zweifel verlassen kann.
Als wäre dieses Problem nicht schlimm genug, stehen wir dabei vor einem viel größeren Problem. Wir wissen nicht mehr, auf wen wir uns weltweit verlassen können. Der österreichische Geheimdienst wird von westlichen Partnerdiensten gemieden, weil sie sich auf ihn nicht mehr verlassen können. Dafür gibt es ein handfestes Beispiel: Welches Virenschutzprogramm verwendet das BVT? Das US-Amerikanische Norton oder das Russische Kaspersky?
Es ist kein Zufall, dass der Geheimdienstverrat innerhalb des BVT nun durch ein slowakisches Dokument publik geworden ist, das der “Süddeutschen Zeitung” zugespielt wurde. Die Slowakei liegt im Osten Österreichs, im Westen Osteuropas, ist Mitglied der EU und der NATO, sowie das einzige Mitglied der Euro-Zone innerhalb der Višegrad-Staaten. Die Slowakei ist, wie Österreich, zerrissen zwischen Ost und West, zwischen den USA und der Russischen Föderation.
Und wäre das nicht schon Problem genug, so stehen wir inzwischen vor einem noch größeren Problem: Huawei, ja oder nein?
Am Allerseelentag wurden in der Wiener Innenstadt 4 Menschen ermordet. Sie starben in der Zerrissenheit unserer Welt. Wem wollen wir vertrauen? Wem können wir noch vertrauen?
Es lebe die Republik Österreich, es lebe meine Heimatstadt Wien, es lebe Europa!
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Gewidmet der WEGA, der Wiener Einsatzgruppe Alarmabteilung
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