Korruption in Österreich

Als im Jahr 2004 unter der christlich-sozialen Regierung von Wolfgang Schüssel die Wohnungsgesellschaft der Republik Österreich BUWOG privatisiert wurde, da bot die CA-Immo AG dafür 960 Millionen Euro. Kurz darauf bot ihr Konkurrent, ein Konsortium der Immofinanz AG und Raiffeisenlandesbank Oberösterreich, zufällig um genau eine Million Euro mehr, ganz genau 961 Millionen Euro.

Kurze Zeit später trug der für diesen Vorgang zuständige Finanzminister Karl-Heinz Grasser 500.000 Euro in einer Plastiktüte auf die Bank seines Freundes Julius Meinl. Kurz darauf landete diese Summe zufällig auf einem anonymen Konto in Liechtenstein.

Diese Zufälle wären keinem Menschen aufgefallen (hier in Österreich glauben wir noch an Zufälle), wenn nicht irgendwann später ein Wirtschaftsprüfer der Immofinanz AG zufällig eine Zahlung entdeckt hätte, die er nicht zuordnen konnte.

Zufällig hatten ein paar Staatsanwälte Zeit, Lust, Energie und Nerven, diese eine Zahlung weiterzuverfolgen. Sie machten dabei zufällig eine Reise um die halbe Welt, von Österreich über Zypern, Delaware und die Schweiz, bis sie schließlich zufällig in Liechtenstein landeten.

Heute, 16 Jahre später, wurde der damalige Finanzminister wegen Untreue, Geschenkannahme und Beweismittelfälschung zu 8 Jahren Haft verurteilt.

Manche Menschen glauben an Zufälle. Manche Menschen glauben an Verschwörungen. Ich glaube an den Rechtsstaat.

Im Übrigen bin ich der Meinung, dass Wolfgang Sobotka zurücktreten muss.

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